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Keynote Speaker
MALCA Conference
Rice University, Houston, Texas
April 22-25, 2004

Gender, History, and Memory

Keynote Speaker

Dr. Doris Goedl
University of Salzburg, Austria

Kurze biographische Information

Doktorat Univ. Salzburg; Mitglied des Forschungsteams „Institut für Alltagskultur“ an der Uni Salzburg; Mitglied des Forschungsteams „Institut für Sozialforschung und Entwicklung“ an der Uni Salzburg; Arbeit mit weiblichen Kriegsopfern aus dem früheren Jugoslawien; Forschungsprojekt zu Geschlecht und Gedächtnis (Slowenien, Kroatien, Bosnien); Lehre an den Universitäten Innsbruck und Salzburg

Auswahlsbibliographie der relevanten Publikationen

Facilitating Narratives Through Psychodynamic Groups: Traumatized Women in the Former Yugoslavia. Rabin, Clair (Ed.): Ethnicity, Gender and the Impact of Psychoanalysis, (forthcoming)

Das Schweigen zum Sprechen bringen. In: Lappin, Eleonore und Schneider, Bernhard (Hrsg.): Die Lebendigkeit der Geschichte. (Dis-)Kontinuitäten in Diskursen über den Nationalsozialismus, St. Ingbert 2001, 296-305.

Die Macht des Vergangenen. In: Umkämpfte Erinnerung. Die Wehrmachtsausstellung in Salzburg. Embacher, Helga; Lichtblau, Albert; Sandner Günther (Hrsg.), Salzburg, 1999, 157-182.

Women’s Contributions to the Political Policies of National Socialism. In: Women in Austria. Vol. 6, Contemporary Austrian Studies. New Brunswick/London 1998, 15-28

Frauenleben im Herrgottswinkel. Weibliche Lebenswelten in Osttirol. (zs. mit Birgit Buchinger und Ulrike Gschwandtner), Innsbruck 1998.

Psychoanalyse und Politik. In: Schnitt.Stellen. Zeitschrift für Wissenschaft, Kunst und Politik. 1. Jg./Heft 1/ Wien 1997.

Die Psychoanalyse im Reisekoffer. Bericht über Arbeitserfahrungen mit kriegstraumatisierten Frauen und Kindern. In: Werkblatt. Zeitschrift für Psychoanalyse und Gesellschftskritik Nr. 37, 1996.

Präsentation
Geschichte im Spannungsfeld zwischen Erinnerung und Gedächtnis
(vorläufiger Arbeitstitel)

Das vergangene Jahrhundert wurde wiederholt als ein Zeitalter der Extreme‘ beschrieben. Zwischen 1914 und 1989 sind mehr Menschen umgekommen und ermordet worden als jemals zuvor in der Geschichte. Der kollektive wie individuelle Umgang mit Extremerfahrungen, wie sie Krieg und Vernichtung darstellen, wird den Mittelpunkt meiner Ausführungen bilden. Anhand von ausgewählten Beispielen aus meiner Forschungstätigkeit gehe ich dem historisch gewachsenen Zusammenhang zwischen individueller und kollektiver Erinnerung, zwischen Erinnerung und Gedächtnis nach, wobei ich auf die Fragen, ob politische und soziale Stabilität auf Kosten des Vergessens und Verdrängens hergestellt, oder ob eine Bearbeitung der Vergangenheit gesellschaftlich gewünscht und vorangetrieben wird, meine Aufmerksamkeit fokusieren werde. Anhand der Auslotung des Spannungsverhältnisses zwischen subjektiver und kollektiver Wahrheit wird versucht, die gesellschaftspolitische Relevanz von Erinnerung, Gedächtnis und Geschichte deutlich zu machen.

Ausgehend von einer Erinnerungstheorie, die sich an der Psychoanalyse orientiert, wird das Erinnern als ein geschlechtsspezifischer Prozeß der Vergenwärtigung beschrieben, wobei dem Ausloten von Diskontinuitäten und Brüchen eine besondere Bedeutung zukommt. Es gilt also jene Mechanismen sichtbar zu machen, die dazu beitragen, daß Erinnerung lückenhaft und entstellt wird. In diesem Zusammenhang ist die Frage zu stellen, wie individuelle Erinnerungen - und damit subjekktive Wahrheiten - mit dem kollektiven Narrativ und einer gesellschaftlich hergestellten Wahrheit verbunden werden? Vor dem Hintergrund ausgewählter Thorien zu Gedächtnis als Schnittstelle zwischen Individuum und Gesellschaft, wird der Austausch zwischen individuellem und kollektivem Gedächtnis als Interdependenzverhältnis dargestellt, in welchem Kommunikation eine wesentliche Funktion einnimmt. Damit kann ein multidimensionaler Raum eröffnet werden, in dem individuelle Erinnerungen an die sinnstiftenden Narrationen von Kollektiven bzw. Gesellschaften rückgebunden werden. Welche gesellschaftspolitischen Konflikte aus dieser Rückkoppelung entstehen können, werden anhand individueller und kollektiver Reaktionen auf die Wehrmachtsausstellung in Salzburg (1999) thematisiert und analysiert.

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